Ich mochte als Kind Labyrinthe. In Grundschulzeiten hatte ich sogar einen eigenen Labyrinth-Club gegründet. Wir zeichneten Irrgärten, um uns dann darin zu verlaufen. Vermutlich war ich schon immer ein bisschen autistisch veranlagt.
Zu Beginn des Spiels kann ich auswählen, wie viele Labyrinthe ich lösen möchte und dann wird begleitet von den Worten „Hier Antsoft. Bitte warten“ das Labyrinth generiert. Das komplette Spiel ist in Basic programmiert, ein paar Sekunden muss ich da schon warten. Und dann bekomme ich den neuen Irrgarten zu sehen. Dem Zufallsalgorithmus zum Trotz: Meistens gibt es tatsächlich einen Weg durch das komplette Labyrinth.
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Das ganze Spiel ist schon ein bisschen klein geraten. Die Spielfiguren sind nur kleine Punkte aus wenigen Pixeln, die gerade so eben durch das Labyrinth passen. Davon gibt es zwei, das Spiel kann also zu zweit gespielt werden. Oder ich lasse den zweiten Pixel-Ego einfach stehen und mache mich alleine auf die Reise durch das Labyrinth.
Je weiter ich mit meinem Pixel-Kegel durch das Labyrinth nach oben komme, desto mehr Punkte bekomme ich. Dafür habe ich aber nur 40 Sekunden Zeit. Kaum denkbar, so das Ende des Irrgartens zu erreichen. Und wenn ich gegen eine Mauer im Labyrinth stoße, dann kann ich mich erneut auf den Weg machen.
Bei späteren (und tendenziell ausgereifteren) Spielen verzichtete ich gerne auf eine Anzeige, die mir schon während des Spielens erklärt, wie gut ich bin. Bei PAX wird rechts oben im Bild in bestem Denglisch angezeigt: Time, gelb und grün. Mal ehrlich: Das Wort „Zeit“ hätte auch nicht mehr Platz beansprucht.
Bei Spielstart erklärt das Programm: „Heute zeigt Antsoft: Unter dem Motto Minikrimskrams…“ Ich hatte mich an diese „Produktlinie“ gar nicht mehr erinnert. Vermutlich war das auch das einzige Spiel, was unter dieser Rubrik verzeichnet wurde. Und dann im Wort „Minikrimskrams“ auch noch ein böser Schreibfehler. Der Programmcode in Basic kann vollständig gelistet werden. Es wäre nun kein Problem gewesen, diese Peinlichkeit jetzt auszubügeln. Nein, ich lasse dieses Denkmal meiner Rechtschreibkunst natürlich im Spiel. Möge der 15-jährige Junge von damals einen Shitstorm dafür bekommen. Er hat ihn verdient.