c64-spiele.net
Startseite Neue Einträge Kontakt Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen

Mars Project - Ein „episches“ Geschicklichkeitsspiel von 1987

Landeanflug der Fähre
Landeanflug der Fähre

In Spielen von heute gilt das Prinzip, einen Helden stets wachsen zu lassen, egal was der Spieler tut. Vor allem in Multiplayer-Welten oder Browserspielen ist es gar nicht im Sinne des Anbieters, wenn ein Spieler frustriert aufgibt und das Gefühl bekommt, keine Fortschritte mehr zu machen. Ein solcher Spieler wäre ein verlorener Kunde und so genügt es meistens, wenn man nur möglichst viel Zeit in der Spielewelt verbringt um ein noch größerer Held zu werden. Und wenn gar nichts hilft, dann bietet sich für ein adäquates Heldentuning auch noch ein dazu passendes Bezahlsystem an.

Dieses Prinzip kannte man zur Zeit der C64-Spiele noch nicht. Tatsächlich wurde vom Spieler bisweilen recht viel Geschick gefordert und ein nicht zaghaft eingesetzter Zufallsgenerator brachte den Spieler gerne einmal in Situationen, die man heute als recht unfair bezeichnen würde. Mars Project war zweifellos ein solches Spiel und selbst mich als Spieleerfindeerfinder von damals brachte das neue Einspielen von Mars Project für einen kleinen Videofilm bisweilen an die Grenzen meiner Möglichkeiten. Nun, ich war noch nie ein besonders talentierter Geschicklichkeitsspieler und neigte auch in den 1980er Jahren schon dazu, die eigene Familie für einen Test der Spielbarkeit meiner neuesten Programmierübungen einzuspannen.

Keine Nazis auf dem Mars

Das C64 Spiel Mars Project verfolgte ursprünglich eine Rahmenhandlung, in der der Mars von Neonazis gesäubert werden sollte, jugendlich leichtsinnig war das Spiel auch voller verbotener Symbole. Von dieser Idee verabschiedete ich mich recht schnell nach ein paar eindringlichen Gesprächen mit dem Vertrieb und so wurden aus Nazis Außerirdische und aus Mars Project familienfreundliche C64-Unterhaltung. Das Spiel für den Commodore 64 verknüpft strategische Elemente mit simplen (aber nicht immer einfachen) Geschicklichkeitsübungen.

Hier geht es zum Download des Spiels!

Es wird empfohlen, die Beschleunigung des Diskettenlaufwerk-Emulators zu deaktivieren, damit das Spiel vollständig geladen werden kann.

Im Video zu Mars Project habe ich die Nord Region des Spiels gelöst. Das heißt, nicht ganz gelöst. In den letzten Sekunden beim Verkauf der gefundenen Rohstoffe bin ich gescheitert. Ob das Spiel am Ende zu einer Schlußsequenz oder auch nur einem „Well done“ Bildschirm führt, dürfen andere herausfinden.

(Link zum Video)

Leider hat die Spielanleitung nicht überlebt, ich fasse die einzelnen Spielabschnitte nun nach bester Erinnerung zusammen:

Eine Expedition starten

Im Hauptmenu „Neue Expedition“, „Lager auftauen“, „kaufen“, „verkaufen“ sollte man sich zunächst mittels „kaufen“ eine passende Ausrüstung zulegen. Mindestens 100000 Geldmittel sollte man in Reserve halten, um sich beim Verkauf von Rohstoffen einen Schutzschirm leisten zu können. Es gilt, die Fähre mit den gekauften Rohstoffen auf dem Mars landen zu lassen. Mit dem Feuer-Button zündet man die Bremsraketen, mit Joystickbewegungen nach rechts und links sollte man versuchen, die Landeplattform zu treffen.

Als nächstes sollte man eine Expdition zusammen stellen. Im Nordsektor kann mit gutem Gewissen alle eingekauften Materialien mitnehmen, unterwegs kann man Zwischenlager erstellen und die Expedition aufteilen. Auf der Karte trifft man auf unterschiedliche Ereignisse, die jeweils mit einer Geschicklichkeitsübung verbunden sind:

Die Marsstation

In den Marsstationen kann man einen Blick auf die Karte der jeweiligen Region werfen. Dazu muss man die Tür auf der rechten Seite erreichen. Ein Wachroboter wirft Raketen, denen man ausweichen muss. Hat man die Tür erreicht, werden wichtige Elemente auf der Karte aufgedeckt.

Die Oase mach es dem Spieler leicht!

Beim Erreichen einer Oase muss man eigentlich gar nichts tun. Man erhält eine bestimmte Menge an Nahrung, die sich der Zufallsgenerator ausdenkt. Nahrung verliert man alle paar Schritte, die man sich auf der Karte bewegt.

Life on Mars?

Die Siedlung der Aliens
Die Siedlung der Aliens
In einer außerdirdischen Siedlung befinden sich Lavamatten, die man für das Überschreiten von Lavaströmen benötigt. Hierzu muss man die einzelnen Hütten der außerirdischen Eierköpfe besuchen. Man sollte also mindestens mit sieben Buggys (= 7 Buggyfahrer) unterwegs sein, um sicher zu gehen, dass auch für das Durchsuchen der siebten Hütte noch genügend Personal vorhanden ist. Dabei sollte man all zu viele Kollisionen mit den Außerirdischen vermeiden.

Mit Lavamatten über den Lavastrom

Bevor man einen Lavastrom überquert, sollte man mit einem Zwischenlager die Anzahl der Buggys reduzieren. Sonst werden die Lavamatten knapp und die ganze Aktion zu einer recht langatmigen Angelegenheit. Einen Helikopter sollte man auch mit dabei haben, denn dieser platziert die Lavamatten auf dem Lavastrom. Auch Lavamatten halten nicht ewig und wenn diese eine blaue Farbe erreicht haben, sollte man sie dringend austauschen. Ist der Lavastrom überbaut, so kann man einen Buggy darüber hinweg fahren lassen. Manchmal auch zwei bevor die Lavamatten sich aufgelöst haben.

Abenteuer in der Platinhöhle

In der Platinhöhle
In der Platinhöhle
Höhlen haben einen etwas nervösen Eingang, den man erst einmal mittels Feuerkraft zur Ruhe bringen muss. In der Höhle muss man Stalaktiten ausweichen und kann anschließend das Platin rechts im Bild einsammeln.

Radioaktiver Schnee

In Schneelandschaften muss man den Buggy vor radioaktiven Schnee beschützen. Fährt ein Buggy rechts aus dem Bild so taucht er nicht etwa links wieder auf. Nein, das ist dann selbstverständlich der nächste Buggy.

Ziggy Stardust

Im Goldlager sollte man den „Spiders from Mars“ weichen, um das Gold einzusammeln. Leider versammeln sich die Spinnen all zu gerne direkt um das Gold herum. Ein bisschen Geduld und Vertrauen auf den Zufallsgenerator kann dabei Wunder bewirken.

Handel mit der Erde

Frisches Kapital kann man in die Expedition holen, wenn Gold und Platin verkauft werden. Hierzu ist im Hauptmenu der Menupunkt „verkaufen“ zu wählen. Je mehr in einen Schutzschirm für die Fähre investiert wird, desto leichter glückt die Reise. Wird allerdings zu viel investiert, dann lohnt sich der Verkauf nicht mehr. Der Bildschirm wird zweigeteilt, oben gilt es Asteroiden auszuweichen, unten flüchtet man vor unsichtbaren radioaktiven Wolken. Beides ist gleichermaßen tödlich.

ein Spiel von 1987. Veröffentlicht: 08.06.2014

counter